Mit dem Gravelbike im Schwarzwald und der Nordschweiz
Die Heimat erlangt oft dann seinen besonderen Reiz, wenn man nicht mehr dort wohnt. Kommt Dir bekannt vor? Tja, mir auch. Und deshalb habe ich mir vorgenommen, diese mit touristischen Augen zu betrachten und per Gravelbike zu erkunden…
3 Mädels, 3 Bikes, 3 Tage Zeit und der Plan, die MTB-Tour Nr. 50 Schaffhauserland-Bike im Velo-Land Schweiz mit dem Gravelbike zu fahren! Hier muss ich etwas ausholen, denn das ist nicht irgendeine Tour. Nein, diese Etappentour verläuft quasi genau in der Region, in der ich aufwuchs und als 18-Jährige mit dem Mountainbiken anfing. Mit meinem ersten MTB, einem fussballrasengrünen Breezer Strom mit Starrgabel, Felgenbremsen und 15 cm langen gekröpften Barends, erkundete ich damals die Wälder entlang der deutsch-schweizerischen Grenze im Umkreis von 30 km meiner Heimatstadt Stühlingen. Dieser kleine Fleck auf der Landkarte ist nicht allzu vielen Menschen auf Anhieb ein Begriff. Probieren wir´s mal: Direkt an der Schweizer Grenze, nicht am Bodensee und auch nicht bei Basel. Also quasi dazwischen. Auf der deutschen Seite, zwischen Donaueschingen und Waldshut. Nein, auch nicht Freiburg, viel südlicher. Im Südschwarzwald, ganz in der Nähe der Wutachschlucht und nur 20 km vom Rheinfall entfernt. Stühlingen liegt am südlichen Zipfel des Naturparks Südschwarzwald.
Back to the roots:
Urlaub in der Heimat
Ein paar Jahre nach meinen ersten Singletrail-Versuchen bestritt ich in jenen Wäldern den grenzüberschreitenden MTB-Marathon (Goldenrace, gibt´s leider nicht mehr!) und etliche XC-Trainingsrennen. Alles aus Spaß und mittelprächtig erfolgreich, doch das tut ja an sich wenig zur Sache. Jahre später lernte ich die Vorzüge unserer immer noch recht spärlich bebikten Gegend als Bikeshop-Inhaberin und Fahrtechnikcoach zu schätzen. Denn das Gebiet rund um Stühlingen ist in meinen Augen ein echtes Paradies für Freunde des Geländeradsports, sei es nun auf dem MTB oder dem Gravelbike. Hier kann man sich auch heute noch recht entspannt austoben, da die Gegend genau jener besagte kleine Fleck auf der Landkarte ist und von Ballungszentren weit und breit entfernt.
So, ihr wißt nun, wo wir uns aufhalten und könnt euch vorstellen, dass mir jedes Mal das Herz aufgeht, wenn ich ein paar Tage in Stühlingen zu Besuch bin. Dass mindestens ein Bike dann im Gepäck versteht sich von selbst!
Schaffhauserland Bike, wir kommen!
Wie gut, dass wir uns im Sommer 2021 ganze 12 Tage Heimaturlaub eingeplant hatten, um dort mal wieder ausgiebig Biken zu gehen, schließlich gibt´s da die Wegweiser mit der verheißungsvollen großen weißen 50 auf dem gelben Emaille-Schild und dem skizzierten MTB daneben. Diese Schilder begegneten mir früher immer wieder auf kurzen, schnellen Runden im Wald, hie und da tauchte die 50 auf. Ich schenkte ihr jedoch kaum Beachtung. “Touri-Kram, Forstautobahn, brauch ich nicht” – waren damals meine Gedanken. Damals. Doch Dinge ändern sich und so erwähnte unsere Freundin Tine bei einer gemeinsamen Tour in der Heimat, dass sie sehr gerne ergründen würde, was sich hinter der 50-er Tour verbirgt. Tine ist in der Gegend geboren, aufgewachsen und wohnt nur ein paar Dörfer weiter und somit auch inmitten des Gebiet der Schaffhauserland-Biketour Nr. 50.
Ein geselliger Abend gab den Anstoß und wenige Tage später waren die Bikes gesattelt. Bei der Recherche stellen wir fest, dass es die Meinungen über die ideale Fahrtrichtung der Tour wohl auseinandergehen. Wir entscheiden uns dafür, die Tour im Uhrzeigersinn zu fahren.
Dabei halten wir uns auch nicht an die vorgezeichneten Etappen, sondern planen individuell. Da unsere Freundin Tine in Fützen wohnt, radeln wir abends mit gepackten Rädern zu ihr, um dann dort zu übernachten. Am nächsten morgen soll es dann zu Dritt weitergehen. Von Fützen nehmen wir Kurs auf Bargen, um dann auf die offizielle Route Nr. 50 zu stoßen.
Die Sache mit dem Wetter –
Etappe 1/2 Stühlingen > Fützen > Bargen > Gailingen
Hatten wir eigentlich schon erwähnt, dass Biketouren in unserer Konstellation grundsätzlich unter besonders herausfordernden Wetterbedingungen zu stehen scheinen? Wir sind wirklich alles andere als abergläubisch oder gar pessimistisch, aber… Irgendwie zeigt sich der rote Faden unserer gemeinsamen Unternehmungen sehr gerne in Form eines dunklen, niederschlagsreichen Regenbands. Und das seit Jahren!
Es wäre schlicht untertrieben, es einfach nur Regen zu nennen. Nein, das was da vom Himmel kommt, sind Katzen und Hunde gleichzeitig und selbst diese würde man bei diesem Wetter nicht vor die Türe jagen. Aber hilft ja alles nichts! Verschieben geht nicht, weil Tine nicht länger Zeit hat. Also, rein in die Regenklamotten und ab auf den Randen. Etwa 450 Höhenmeter und 45 Minuten später erreichen wir bereits den “Schwarzen Stein”, den nördlichsten Punkt der Schweiz. Wären wir nicht vom Regen so nass, hätten an dieser Stelle schweißgetränkte Trikots unsere Anstrengung verraten….
Der wilde Randen, ein Juraausläufer
Der Randen ist ein zum grössten Teil im Schweizer Kanton Schaffhausen liegender plateauartiger Höhenzug, der das Südwestende der Schwäbischen Alb bildet. Ein kleiner Teil im Norden, der Hohe Randen, der die höchste Erhebung des Randen mit 930 m ü. M. enthält, befindet sich in Baden-Württemberg bei Fützen; die höchste Erhebung des Randens in der Schweiz ist der Hagen 912 m ü. M.
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Quelle: Schaffhauserland.ch
Gegen Mittag hat es offensichtlich genug geregnet, starke Windböen tragen uns über den Randen in Richtung Hegau. Praktischer Nebeneffekt: Der Wind bläst unsere nassen Regenklamotten in ca. 30 Minuten trocken. Von hier oben lässt sich durch die Nebelschicht in weiter Entfernung bereits der Bodensee erkennen. Immer wieder wechseln wir die Seiten, überqueren die deutsch-schweizerische Grenze und erreichen über Thayngen (CH) unser heutiges Ziel Gailingen (D), wo wir in einem Gasthof übernachten werden. Wer hätte es gedacht? Wir kommen trocken an!
Sonne, Wind, Regen –
Etappe 2 Gailingen > Stein am Rhein > Schaffhausen
Am zweiten Tag klettern wir über Ramsen (CH) und Schienen (D) bergan bis zur Burgruine Hohenklingen, die hoch über Stein am Rhein thront. Stein am Rhein ist ein richtig schmucker Ort, dessen historische Altstadt von mittelalterlichen Fachwerkhäusern gesäumt ist. Das wissen nicht nur wir, Stein am Rhein ist ganz offensichtlich ein sehr beliebtes Ausflusgziel für Jung und Alt.
Stein am Rhein (CH)
Die Kleinstadt liegt im Kanton Schaffhausen, im nordöstlichen Zipfel der Schweiz und am Übergang vom Bodensee zum Rhein. Sie ist für ihre gut erhaltenen mittelalterlichen Fachwerkhäuser mit Fassadenmalereien bekannt, die rund um den Rathausplatz in der Altstadt zu finden sind. Am Rheinufer befindet sich das Kloster St. Georgen, eine ehemalige Benediktinerabtei mit einem Museum. Auf einem Hügel oberhalb des Städtchens steht die mittelalterliche Burg Hohenklingen.
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Tipp: Stein am Rhein liegt an der Fährstrecke Schaffhausen – Kreuzlingen/Konstanz.
Wie wär´s mit einer kleinen Schifffahrt?
Hier geht´s zur Übersicht.
Quelle: Stein am Rhein Tourismus I Wikipedia
Wir schlendern hier ein wenig durch den Ort und gönnen uns einen Cappuccino und ein Stück Kuchen in der Altstadt. Heute ist es weitestgehend trocken, wenn man der Wetterprognose Glauben schenken darf, so sollten wir zumindest bis zum frühen Nachmittag trocken bleiben. Weiter geht´s für uns über den Rhein und rein ins Züricher Weinland. Wer glaubt, das geht jetzt seicht und flach dahin, der irrt gewaltig. Bis zu unserem heutigen Etappenziel Schaffhausen sind es noch 35 km und 680 Höhenmeter. Außerdem braut sich da am Himmel gerade was zusammen… dummerweise in der Richtung, in die wir fahren.
Vorbei am Nussbaumer See und dem Hüttwilersee im Kanton Thurgau und dem Husemersee im Zürcher Weinland gelangen wir über den Cholfirstwald zu unserem Etappenziel, der Stadt Schaffhausen. In Schaffhausen habe ich insgesamt sieben Jahre gearbeitet und bin dorthin von meinem Heimatort Stühlingen täglich gependelt bzw. mit dem Rad gefahren. Irgendwie fühlt es sich eigenartig an, hier nun als Tourist zu sein. Doch es fühlt sich auch gut an; vertraut und nach einem Stück Heimat. Schnell ist zum Beispiel klar, dass wir noch bevor wir in unserer Unterkunft einchecken, ein Glacé in der besten Eis-Manufaktur Schaffhausens (oder der ganzen Schweiz?), beim El Bertin holen müssen. Zwar sind die Temperaturen nicht gerade hochsommerlich, doch das muss einfach sein. Koste es was es wolle und das ist hier beileibe nicht wenig… vor Kälte bibbernd schlotzen wir zufrieden unser Eis und freuen uns dann auf die heiße Dusche in unserer Unterkunft. Diese war in der Tat sehr speziell, wie man in der Schweiz sagen würde. Das umschreibt auf galante Art und Weise besondere Umstände, um nicht zu sagen Umstände, die man vielleicht etwas schöner, besser, größer, hübscher, etc. erwartet hätte. Nunja, speziell war auf jeden Fall der auf der Homepage der Unterkunft angepriesene Velo-Abstellplatz: denn dieser war in der Ecke des Gastraums, zwischen Tresen, Stammtisch und Spielautomaten und bewacht von trinkfreudigen Stammgästen. Ein Schloß hatten wir natürlich nicht dabei. Uns wurde mehrfach versichert, dass unsere Velos hier absolut sicher seien. Mehr als den Worten des Wirts zu vertrauen blieb uns auch nicht übrig. Die Option “Ich nehme mein Bike mit aufs Zimmer” schied spätestens in dem Moment aus, als wir die steile Wendeltreppe erblickten, die zu unserem Appartment im 5. Stockwerk führte. Alternativ war da noch ein sehr vertrauenserweckender 1-Personen-Aufzug, Baujahr 1970, in den wir jeweils eines unserer Bikes mit ausgebauten Rädern hineinbekommen hätten… für diese Action waren wir zu müde und zu hungrig. Wir entschieden uns zu vertrauen… und wurden nicht enttäuscht!
Weiter zu Zweit –
Etappe 3 Schaffhausen > Rheinfall > Hallau > Randen
Von Anfang an stand fest, dass Tine leider nur zwei Tage Zeit hat und somit nicht die ganze Tour mitfahren kann. Nach einem ausgiebigen Frühstück macht sie sich auf den Heimweg. Wie praktisch, dass Fützen von Schaffhausen nur knapp 20 km entfernt ist. Wir fahren in die entgegengesetzte Richtung, stadtauswärts am Rhein. Hier erreichen wir schon nach 20 Minuten ein weiteres Highlight der Tour, den Rheinfall.
Rheinfall (CH)
Der Rheinfall ist mit 23 Meter Höhe und 150 Meter Breite einer der größten und wasserreichsten Wasserfälle Europas. Er befindet sich in der Schweiz auf dem Gebiet der Gemeinden Neuhausen am Rheinfall im Kanton Schaffhausen (rechtsufrig) und Laufen-Uhwiesen im Kanton Zürich (linksufrig), rund vier Kilometer westlich unterhalb der Stadt Schaffhausen.
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Mehreren Plattformen ermöglichen Besuchern einen faszinierenden Blick auf die Wassermassen zwischen den Felsen, zudem werden mit kleineren und größeren Ausflusgbooten Rundtouren angeboten.
Mehr erfahren.
Quelle: IG Rheinfall I Wikipedia
Nach dem obligatorischen Fotostop am Rheinfall geht es für uns – nun wieder kurz auf deutschem Gebiet – weiter nach Jestetten. Auf einem breiten Forstweg führt uns der Weg über den bewaldeten Rossberg. Auch hier war ich früher regelmäßig mit dem Mountainbike unterwegs und die ein oder andere Erinnerung an spaßige Trailtouren wird wach…
Kaum lassen wir den Wald hinter uns, genießen wir tolle Ausblicke auf das Klettgau, die grösste Weinbaugegend im Kanton Schaffhausen. Sanfte Hügel und Weinberge so weit das Auge reicht. Durch die schmucken Dörfer Osterfingen, Wilchingen und Trasadingen kurbeln wir den Rebbergen entlang bis nach Hallau.
In der Tat sind wir trotz miserabler Wetterprognosen bis jetzt trocken geblieben. Eigentlich hätte es schon morgens stark regnen sollen, doch Petrus hatte offensichtlich Erbarmen mit uns. Wir scheinen tatsächlich immer genau dort zu fahren, wo es in diesem Augenblick noch nicht abregnete. Tiefschwarze Wolken links, rechts, hinter und vor uns kündigen allerdings an, dass da wohl noch was auf uns zukommt. Wir nutzen die Gunst der Stunde, legen in Hallau einen kleinen Verpflegungsstopp ein und plündern eine Bäckerei. Diese war gerade im Begriff zu schließen, als wir hereinstolpern und gefühlt alles bestellen, was in der Theke liegt: 2 Stück Pizza, je ein süßes Teilchen, Kaffee, Cola und Eistee kaufen.
Optimistisch und in ganz guter Verfassung kurbeln wir die Hallauer Berghöfe hinauf, pedalieren auf dem Höhenzug und genießen die lange Abfahrt über die Panoramastraße nach Schleitheim (CH), das übrigens genau gegenüber von meinem Heimatort Stühlingen (D) liegt.
Wie oft ich die Auffahrt auf den Siblinger Randen schon bestritten habe, kann ich nicht sagen. Sehr oft, sehr sehr oft, aber noch nie bei so einem Wetter! Denn während wir so fahren, bemerken wir kaum, dass der anfängliche Nieselregen immer stärker wird. Inzwischen prasselt es richtig heftig auf uns hinab, da sind sie wieder, die Hunde und Katzen, die uns schon am ersten Tag hämisch grinsend begrüßten…
Unser Plan ist es, die MTB-Tour Schaffhauserland Bike nicht an vier, sondern an drei Tagen zu fahren. Deshalb sieht unsere individuell geplante Etappe vor, dass wir bis nach Fützen fahren, wo wir am ersten Tag begonnen hatten.
Etwas unterschätzt hatten wir die Tatsache, dass das uns bevorstehende Teilstück mit ca. 1.200 Höhenmetern und ca. 35 km die Königsetappe der gesamten Tour Nr. 50 ist. Der Aufstieg auf den Siblinger Randen hat es echt in sich und ist man oben, ist man noch lange nicht dort! Denn ab dem Siblinger Randenturm knickt der Weg ab und führt im Zick-Zack über den Langranden, der nochmals ein sehr welliges Profil bereithält.
“Wenn wir erstmal im Wald sind, merken wir den Regen nicht mehr so sehr!” – lautet unsere Devise. Meter für Meter kurbeln wir hintereinander her. Die Laune war schon besser, doch noch sind wir fest entschlossen! Kurzzeitig aufpoppende Gedanken von Erdrutsch, Astbruch und Gewitter drücken wir weg. Wir sind inmitten eines dichten Nebelmeers, als uns das Wasser auf dem Weg in Form eines Rinnsals entgegen kommt. Nach einem kurzen Check mit unserer Navigations-App beschließen wir, hier nicht mehr weiterzufahren. Von Fützen trennen uns noch etwa 20 Kilometer. Bevor wir dort ankommen, würde uns der Weg zunächst über eine lange, steile Abfahrt hinab nach Hemmental (CH) führen, um dann ebenso steil wieder auf den Randen hinaufzuführen.
Nass bis auf die Knochen und geknickt ob unserer Entscheidung, die Tour hier an Ort und Stelle abzubrechen, kehren wir also um und rollen die mühsam erkämpften Höhenmeter vom Randen wieder hinab. Erstaunlich, wie schnell wir wieder im Tal sind. Knapp 20 Minuten brauchen wir vom Randen bis zum elterlichen Haus in Stühlingen (D). Bei der Ortsdurchfahrt durch Schleitheim (CH) fällt uns auf, dass der Dorfbach zu einem ziemlichen Fluss angewachsen ist. Wir denken uns nicht viel dabei, sondern sind froh, wenn wir ankommen und uns trockenlegen können. Abends erfahren wir in den Nachrichten, dass genau dieser Dorfbach eine Stunde nachdem wir den Ort durchquert haben, über die Ufer trat, und in Schleitheim (CH) schwerwiegende Sachschäden verursachte. Auch in einem Teilort von Stühlingen (D) gab es an diesem Tag aufgrund starker Unwetter und Überschwemmungen Straßensperrungen und mehrere Wohnhäuser in Bachnähe wurden zerstört. Kaum vorstellbar, dass wir uns kurz zuvor mit unseren Gravelbikes den Randen hochquälten… uns wird klar, dass es die einzig richtige Entscheidung war, die Tour an dieser Stelle abzubrechen und uns in Sicherheit zu bringen. Unsere Etappe endet an diesem Tag in Stühlingen (D).
Wir haben noch was offen –
Etappe 4 Schleitheim > Randen > Hemmental > Fützen
Natürlich können wir es nicht auf uns sitzen lassen, die Tour Nr. 50 nur zu 3/4 befahren zu haben. Nach ein paar Tagen nehmen wir uns also das restliche Stück der Etappe 4 vor. Es geht also ein zweites Mal innerhalb einer Woche auf den Randen, dieses Mal bei angenehm sommerlichen Temperaturen und Sonnenschein. Auch nicht schlecht, stellen wir fest.
Es ist sommerlich warm, von oben trocken, doch die Wege durch den tagelangen starken Regen stellenweise noch sehr naß und matschig.
MTB vs. GRAVELBIKE
Die Schaffhauserland Bike Tour Nr. 50 ist als Mountainbikeroute klassifiziert.
Doch das heißt nicht gleich grobes Gelände!
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Auf den 160 km halten sich breite Wald- und Forstwege und asphaltierte Radwege in etwa die Waage. Der Anteil an Singletrails ist mit 2 km sehr überschaubar. Zwei von uns hatten ein Gravelbike, eine ein Mountainbike und das hat beides wunderbar funktioniert.
Hier gibt es also keine klare Empfehlung, nur der Hinweis, dass die Tour sehr gut mit dem Gravelbike zu fahren ist!
Unterwegs wird deutlich, dass diese Etappe den Titel “Königsetappe” verdient; landschaftlich verwöhnt uns der Höhenzug Randen mit sagenhaften Ausblicken auf den Schwarzwald und die Schweizer Alpen. Wir nehmen uns die Zeit, die 99 Treppenstufen auf den Siblinger Randenturm zu steigen und lassen von oben einen schwindelerregenden 360-Grad-Blick schweifen.
Von hier aus zieht sich der Weg im stetigen Auf und Ab über den Langranden – auch hier ist der Name Programm, denn die folgenden Kilometer auf dem Randen kommen uns ziemlich lang vor. Ein letztes Mal geht es eine lange Abfahrt hinab in das idyllisch gelegene Dorf Hemmental (CH), bevor wir uns von hier ein weiteres Mal den Randen hinaufkämpfen. Doch unsere Mühen sollen doppelt belohnt werden: Zum einen werden wir das offizielle Ende unserer Tour, den Ort Fützen, in Kürze erreichen. Und zum anderen erhalten wir etwa 30 Minuten bevor wir in Fützen ankommen, eine Nachricht unserer Freundin Tine, die uns auf Etappe 1 und 2 begleitet hatte, mit der Info, dass wir sehr herzlich zum Grillen eingeladen seien… wer kann da schon nein sagen? Wir auf jeden Fall nicht. Schöner kann der Abschluß einer Biketour doch kaum sein, oder?
Weiterführende Informationen
Etappenübersicht & Tourenplanung
Überblick & Tourbeschreibung der Schaffhauserland Bike Tour Nr. 50 > MY SWITZERLAND
Detailierte Kartenansicht mit Planungshilfe > Schweizmobil
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Unterkünfte
Pensionen, Gasthäuser und Hotels am Wegesrand bei der jeweiligen Etappenbeschreibung auf der Website von MY SWITZERLAND
Tipp: Die Bodenseeregion ist in den Ferien stark besucht. Achtung, auch den Schweizer Ferienkalender beachten! Es lohnt sich auf jeden Fall, einen Blick auf die Tourismusseiten der jeweiligen Orte wie Gailingen, Stein am Rhein, Schaffhausen zu werfen.
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Anreise
Mit ÖPNV: Der Südschwarzwald, vor allem Stühlingen ist mit Bus und Bahn und Bike nicht wirklich gut zu erreichen. Die nächstgelegenen Bahnhöfe sind Donaueschingen (D), Erzingen (D) und Schaffhausen (CH). Sowohl Erzingen (D) und Schaffhausen (CH) bieten sich für diese Tour an; Schaffhausen liegt direkt an der Strecke!
Mit dem PKW: Hier hat man freie Wahl und kann prinzipiell in jedem Ort in die Tour einsteigen. Einen Überblick gibt unserer Kartenausschnitt zu Beginn und die Planungshilfe auf MY SWITZERLAND.