Langlauf-Spaß in Ramsau am Dachstein

150 km Loipenkilometer, Nacht- und Höhenloipen, urige Einkehrmöglichkeiten und Sonne satt.

Seit uns eine Freundin vergangenes Jahr von Ihrem Langlaufurlaub in Ramsau am Dachstein vorschwärmte, ging uns dieser Ort nicht mehr aus dem Kopf. Sie berichtete von 150 km Loipenkilometern in verschiedenen Schwierigkeitsgraden, Nacht- und Höhenloipen, zahlreichen urigen Einkehrmöglichkeiten am Loipennetz und Sonne satt.

Der Ort Ramsau liegt am Fuße des Dachstein in der Steiermark.

Wenn man Google nach dem Ort am Dachstein befrägt, so erfährt zudem, dass Ramsau zu den Top-Spots unter Freunden des Nordischen Skisports zählt. Neben zahlreichen Hobbysportlern und ambitionierten Freizeitläufern kommen auch zahlreiche Spitzensportler aufgrund der idealen Infrastruktur zum Trainieren an den Dachstein. Das Loipennetz erstreckt sich von 1.100 m im Talort bis hinauf auf 2.700 m, wo die Dachstein-Panorama-Loipe auf dem Gletscher verläuft. Schneesicherheit ist also mehr oder weniger garantiert!

Seit 1999 ist die Langlaufregion außerdem ist Ramsau regelmäßig Austragungsort des Weltcups der Nordischen Kombinierer. Was für die Weltelite der Langläufer und Skispringer taugt, sollte für uns auch genügen. So machen wir uns auf die Suche nach einer Unterkunft und finden tatsächlich eine kleine Ferienwohnung, die etwas außerhalb vom Dorfzentrum, dafür aber direkt an der Loipe in Ramsau-Leiten liegt.

Insgesamt verbringen wir sechs Tage im Januar in Ramsau. Genug Zeit also, um die Gegend ausgiebig zu erkunden. Um an unseren Skills zu feilen, nehmen wir uns zudem vor, einen Langlauf-Technikkurs zu machen.

Die ersten beiden Tage nutzen wir dazu, das schier unerschöpfliche Loipennetz auf eigene Faust zu entdecken. Idealerweise können wir von unserer Ferienwohnung direkt in die Sonnenloipe oder Standardloipe-Ost einsteigen. Diese führen uns von unserer Unterkunft in etwa einer halben Stunde leichter Steigung in Richtung Ramsau Ort und auch zum Loipenzentrum. Von dort aus haben wir zahlreiche Anschlüsse in den Schwierigkeitsgraden blau, rot und schwarz. Hier sind auch der Trainingsparcours, ein Biathon-Übungsfeld, mehrere Skischulen und ein Restaurant.

Die Sonnenloipe macht ihrem Namen alle Ehre.

Die Loipen sind perfekt präpariert und die Bedingungen bei Temperarturen zwischen Null und 3° Grad Plus ideal. Das Wetter ist an den ersten Tagen ein Mix aus Sonne und Schneefall. Unsere schmalen Latten gleiten schnell auf dem frischen Schnee dahin und es macht unglaublich Spaß sich in dieser Winterlandschaft leise und aus eigener Kraft fortzubewegen. Das Schöne am Langlaufen ist es, so finden wir, dass es ein ganzheitlicher Sport ist, dessen Intensität man mit dem eigenen Tempo sehr genau steuern kann. Allerdings merken wir auch, wie herausfordernd selbst kleine Steigungen sind. Diese treiben unseren Puls in Sekundenschnelle nach oben und unsere Technik ist sicherlich noch ausbaufähig…


Techniktraining mit einem Profi

Während uns manche im Vorfeld bereits belächelten, als wir meinten, dass wir uns während unserer Langlauf-Ferien am Dachstein mal von einem Skilehrer auf die Latten schauen lassen werden, “weil man fürs Langlaufen doch nichts können müsse”, sind wir davon überzeugt, dass es jede Menge zu lernen gibt. Denn mit der richtigen Technik geht so Manches leichter und macht auch mehr Spaß!

Klassische Langlauftechnik in Theorie und Praxis mit unserem Lehrer Reini.

So verabreden wir uns an zwei Tagen mit Reini von einer Langlaufschule. Er lässt uns einzeln vorfahren und schafft es, in zwei Stunden, jede von uns Dreien individuell abzuholen und entsprechende Tipps mitzugeben. Wir üben das Steigen, den Spurwechsel, das sichere Bremsen und den Doppelstockschub.

Reinis Art ist unaufgeregt und souverän gibt er unserer Technik mit Tricks und Kniffen den Feinschliff und treibt uns ganz beutsam aus, was wir uns bereits selbst falsch beigebracht hatten. Ganz nebenbei erfahren wir, dass Reini 6-facher österreichischer Staatsmeister im Langlaufen ist.

Unglaublich, was zwei Mal zwei Stunden Kurs bewirken können! Beflügelt von unseren Lernerfolgen wagen wir uns nun auch auf etwas anspruchsvollere Loipen und wenden das Erlernte direkt an.

Die Kulmbergloipe ist mit 13,3 km und 194 Höhenmetern als mittelschwer eingestuft.

Besonders angetan haben es uns die Kulmbergloipe und die Halserloipe, die mit der Schwierigkeit rot unseren Geschmack hinsichtlich Kondition und Fahrtechnik ganz gut treffen. Beide Touren sind aussichtsreich und durch den Wechsel von Anstieg und Abfahrt abwechslungsreich und anstrengend genug, um unsere Oberschenkel zum Brennen zu bringen.

Zahlreiche Einkehrmöglichkeiten sichern die Energieversorgung unterwegs.

Die allermeisten Loipen rund um und in Ramsau führen an Wirtsstuben, Hütten oder Hotels vorbei. Das ist ideal, wenn der kleine oder große Hunger kommt. Wir haben in den meisten Fällen darauf verzichtet, einen Rucksack und eigene Verpflegung mitzunehmen. Denn einen frischen Germknödel mit heißer Vanillesauce konnten wir nur schwer ausschlagen…


Fazit

Nach sechs Tagen in Ramsau haben wir noch lange nicht alle Loipen gesehen. Das Gebiet ist sehr gut erschlossen und bietet unserer Meinung nach alles, was das Langläufer-Herz begehrt. Toll für die abendliche Regeneration ist auch das Hallenbad mit angeschlossener Sauna in Ramsau Ort.


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