Weitwandern: Westweg – Etappe 1: Pforzheim – Dobel
Ein Sonntag im Januar. In der Stadt. Wir wollten raus, an die frische Luft und vor allem eines: laufen.
Pforzheim: Das Tor zum Nordschwarzwald und der beste Cappucino (nicht!) in Dobel.
- 26,1 km / Aufstieg: 732 m / Abstieg: 289 m / Dauer: ca. 7 Stunden
03.01.2017 Ob unsere Idee, an diesem Sonntag morgen im Januar um 8:00 Uhr in Stuttgart in den Zug nach Pforzheim zu steigen, was mit den Nachwehen der guten Vorsätze fürs neue Jahr zu tun hatte, können wir rückblickend gar nicht mehr genau sagen. Fest steht: wir wollten raus aus der Stadt, an die frische Luft und vor allem eines: laufen.
Bereits am Hauptbahnhof Pforzheim erkennen wir die Wegweiser des Westwegs. Wir laufen durch die Innenstadt, überqueren die Enz und folgen der Nagold talaufwärts durch den Stadtgarten bis zur „Goldenen Pforte“ am Beginn des Fernwegs Westweg. Die rote Raute auf weißem Grund soll uns die nächsten 12 Etappen den Weg durch den Schwarzwald auf rund 290 Kilometern weisen.
An diesem Januar-Tag ist der Weg schneebedeckt, es sind einstellige Plusgrade und es ist weder sonnig noch wolkig. Wir empfinden die Temperaturen ideal zum Laufen und sind sehr froh über unsere Trekkingstöcke, die wir in weiser Voraussicht eingepackt hatten. Sie sind in schattigen Waldstücken und dem teilweise vereisten Untergrund eine sinnvolle Unterstützung.
Auf der Höhe bei der Ruine Hoheneck weisen die roten Rauten nach rechts über den Hämmerlesberg abwärts nach Dillweißenstein. Nach der Nagoldbrücke führt der Weg über den Sonnenberg hinunter und folgt entlang der Enz talaufwärts. Wir überqueren den aufgrund der Schneeschmelze gut gefüllten und rauschenden Bach und steigen an. Nach einer kurzen Waldpassage folgt oberhalb von Straubenhardt ein aussichtsreicher Weg am Waldrand. Vom Holzturm “Schwanner Warte” lassen wir unssere Blicke in die Ferne schweifen und blicken bis in die Rheinebene und den Pfälzer Wald.
Das letzte Stück der heutigen Etappe gehen wir hauptsächlich im dichten Tannenwald und erreichen nach rund 7 Stunden Gehzeit die Ortschaft Dobel. Dobel ist für viele Karlsruher das Tor zum Nordschwarzwald und gilt als schneesicher. Hier ist ein kleiner Schlepplift und Rodelbetrieb – “hier muss es irgendwo auch Kuchen und Capuccino geben” phantasieren wir. In unseren Vorstellungen sehen wir uns leckeren Milchschaum schlürfen und die Wartezeit auf den Bus genussvoll überbrücken. Denn Pausen haben wir nicht wirklich gemacht. Bis auf ein paar Teepausen und ab und zu einen Bissen Schokolade oder ein paar Nüsschen haben wir unterwegs nichts gegessen. Entsprechend groß ist der Hunger nach den 26,1 Kilometern…
Wir betreten das einzig geöffnete Gasthaus (eine Pizzeria!) im Ort. Die Zeit ist zu knapp um warme Speisen zu bestellen, also ordern wir Cappucino. Was uns serviert wird, hat leider nichts mit dem Heißgetränk zu tun, dass man sich darunter vorstellt. Es ist eine lieblos aufgegossene Instant-Mischung, … tut aber dennoch irgendwie gut. “Augen zu und durch” sagen wir uns und sind nicht ganz traurig, nach ungefähr 10 Minuten das Gasthaus und somit auch den Ort Dobel zu verlassen, um auf den Bus zu gehen.
Ein wunderbarer Wandertag im Nordschwarzwald geht zu Ende. Wir sind sehr angetan vom Westweg. Auf der Rückfahrt beschließen wir, bei nächster Gelegenheit zur 2. Etappe des Westwegs aufzubrechen.
Hinweis: Aufgrund eines Kamera-Ausfalls haben wir von der ersten Etappe leider nur diese Bilder. Alle weiteren Etappenbeschreibungen sind wesentlich bunter.
Praktische Tipps
Essen & Trinken
– In Pforzheim und am Etappenziel Dobel gibt es verschiedene Einkehrmöglichkeiten. Für unterwegs hatten wir Vesper und ausreichend zu trinken dabei.
Übernachten
– Übersicht Gastgeber Westweg > Download
– Zu den Unterkünften Westweg Etappe 1
Weiterführende Informationen
– Etappenübersicht Westweg Schwarzwald Tourismus